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Tassilo III.

Tassilo Kelch Herzog von Bayern
* um 741
+ 11. Dez. nach 794 im Kloster Lorsch

Der Sohn des Herzogs Odilo aus dem Geschlecht der Agilolfinger und der Hiltrud, einer Langobardin, wurde nach dessen Tod (748) Herzog von Bayern mit Sitz in Regensburg, aber schon 749 von Grifo, einem Rivalen, im Bund mit dem Alemannenherzog Landfrid verdrängt. Die Franken unter Pippin III. rücken aber sofort wieder ein und holen Tassilo zurück auf den herzoglichen Thron (757). Er löste sich 763 aus dessen Machtbereich, und dehnte, faktisch unabhängig, seine Herrschaft über Karantanien und Niederösterreich aus.

Zur Hochzeit mit Liutberga, eine Tochter des Langobardenkönigs Desiderius wird der prunkvolle Tassilokelch angefertigt, der noch heute in dem von ihm 777 gestifteten Kloster Kremsmünster aufbewahrt wird (eine Replika befindet sich auf Frauen Chiemsee). Weiterhin gründete, stiftete oder förderte er Klöster wie Mattsee, Wessobrunn, Münchsmünster, Innichen, Weltenburg, Chammünster, Chiemsee und Gars.

Gegenüber Karl dem Großen mußte er 781 den Vasalleneid erneut leisten, wurde aber von diesem nach Aufstandsversuchen im Bündnis mit den Awaren (787/788) 788 auf dem Reichstag in Ingelheim abgesetzt und zu lebenslänglicher Klosterhaft verurteilt. Auch die ganze Familie wird in die verschiedenen Klöster verstreut. 794 erscheint Tassilo noch einmal auf einer Synode, danach hört man nichts mehr von ihm.

Sein Namenstag: 11. Dezember
Weitere Tassilos im Internet finden Sie beim inoffiziellen Tassilo-Web-Club (auf der Homepage von Tassilo Forchheimer in München).
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